STEINOBST: Reihe 600

601 Vogelkirsche Typ F 12/1 – Prunus avium

Dieser Unterlagentyp stammt aus England (East Malling) und verhält sich ähnlich dem Vogelkirsch-Sämling. Er wird vegetativ vermehrt, also an der Mutterpflanze zum Bewurzeln gebracht, später abgetrennt und neu eingepflanzt.

602 Vogelkirsche – Prunus avium

Die Vogelkirsche findet sich überall in Feld und Flur. Die heimische Wildform ist sehr form- und variantenreich. Auch heute noch findet der Vogelkirschsämling Verwendung als Unterlage, und zwar für starkwachsende Kirschbäume.

603 Sauerkirschen Sämlinge – Prunus cerasus

Die Ursprünge der Sauerkirsche vermutet man in Südost–Europa, über den Iran, Kurdistan hin bis nach Nordindien. Sauerkirschensämlinge werden nicht oft als Unterlagen verwendet, da sie eine starke Tendenz zur Ausläuferbildung haben.

604 Steinweichsel – Prunus mahaleb

Die Steinweichsel ist in Europa und Kleinasien beheimatet. Sie wächst baumartig und wird fünf bis sieben Meter hoch und sehr breit. Sie verträgt Trockenheit recht gut. Bei freier Entwicklung wird eine schöne, runde Krone ausgebildet. Sie wurde oft als Sauerkirschenunterlage verwendet.

605 Traubenkirsche – Prunus padus

Unsere einheimische Traubenkirsche wird ein bis zu 15 Meter großer Baum mit einer dichten Krone. Sie gedeiht gut in schattigen Lagen. Die intensiv riechenden Blüten stehen in den namensgebenden Trauben zusammen. Das Verbreitungsareal reicht von Europa über Nord-Asien, Korea und Japan.

606 Spätblühende Traubenkirsche – Prunus serotina

Sie wird zu einem 20 bis 30 Meter hohen Baum mit schmaler Krone. In ihrem nordamerikanischen Verbreitungsgebiet Ontario, Nord-Dakota, Texas und Florida ist sie ein wichtiger Forstbaum.

607 Lorbeerkirsche – Prunus laurocerasus

Die Lorbeerkirsche wird fälschlicherweise oft Kirschlorbeer genannt, dabei hat sie mit den echten Lorbeeren (bspw. Laurus nobilis) außer der Ähnlichkeit der Blätter nichts gemein. Verbreitet ist sie in Südost-Europa und Kleinasien. Es sind viele Zierformen des immergrünen Strauches bekannt.

608 Pflaume St. Julien – Prunus dom. ssp. insititia var juliana

Die Edelsorten-Unterlagenkombination führt grundsätzlich zu mittelstarkem Wachstum. Die Sorte kommt recht früh und regelmäßig zum Ertrag.

609 Myrobalane – Prunus cerasifera ssp. myrobalana

Die Kirschpflaume oder Myrobalane ist sehr form.- und variantenreich und wächst relativ stark. Sie ist leicht vermehrbar durch Aussaat. Es werden oft viele Stockausschläge gebildet, die immer wieder zurückgeschnitten werden müssen. Durch das starke Wachstum kommen die Bäume später in Ertrag.

610 GiSelA®5 – Kreuzungsauslese Prunus cerasus x Pr. canescens

Sie wurde im Obstbau-Institut der Universität Gießen ausgelesen. Es handelt sich um eine recht moderne schwachwachsende Kirschenunterlage mit guter Standfestigkeit.