KERNOBST: Unterlagen der Birne und Quitte

Auch für Quitten gilt, dass sortenreiner Erhalt nur mit Veredlung gewährleistet werden kann. Entweder werden Quittensämlinge herangezogen und mit den bewährten Edelsorten veredelt, oder man nimmt Quittenauslesen, deren Sämlinge bestimmte und bekannte Eigenschaften aufweisen. Die Quitte mag keine alkalischen Böden, die sich in hohen pH-Werten (= Säuregrad) zeigen. Manche unserer kalkhaltigen Böden eignen sich daher nicht für den Quittenanbau. Allerdings gibt es Auslesen von Quittenunterlagen, die mit kalkhaltigen Böden ein wenig besser zurechtkommen.

Quitten dienen auch als Unterlagen für Birnbäume, denn dadurch werden die Birnbäume nicht so groß. Allerdings benötigen auf Quitten veredelte Birnen mehr Platz als beispielsweise eine Apfelsorte, die auf M 27 (schwächste Apfelunterlage) veredelt wurde. Die Kombinationen mögen dann auch unsere kalkhaltigen Böden nicht besonders.

Das Verwandtschaftsverhältnis zwischen den beiden Gattungen Birne und Quitte ist relativ eng, weshalb die Kombination grundsätzlich zum Gelingen führt.

Es gibt Bestrebungen, auch für Birnbäume schwachwachsende Unterlagen zu gewinnen, damit auch hier noch kleinere Baumformen erreicht werden können. Denn auf Quitten veredelte Birnen haben oft durch Unverträglichkeiten keine lange Lebensdauer.

Früher wurden auch Weißdorne als Veredlungsunterlagen herangezogen, die Lebensdauer von derartigen Kombinationen mit Birnen oder Quitten ist aber sehr kurz oder es findet keine Verwachsung statt.