Um die Vielfalt der Obstgehölze, deren Verwandter und Wildformen systematisch geordnet zu zeigen, wurden entsprechende Einteilungen vorgenommen. Die ursprüngliche Einteilung wurde vereinfacht und angepasst. Von Ost nach West finden sich daher folgende Gruppen von Obstarten: Kernobst, Steinobst, Schalenobst und Beerenobst. Weiter untergliedert aufgrund des Umfangs wurden Kern- und Steinobst. Der Lehrpfad wurde durch ein Wildrosensortiment ergänzt. Schließlich sind viele Obstarten Rosengewächse und auch die Früchte der Wildrosen, die Hagebutten, lassen sich vielfältig nutzen.
Um Verwandschafts- und Gruppenzugehörigkeiten widerzuspiegeln und Zuordnungen und Pflegemaßnahmen zu vereinfachen, wurden Zahlenreihen mit drei- und vierstelligen Ziffern vergeben. Die Zuordnung erfolgte mit wenigen Ausnahmen fast ausschließlich rein nach der Abfolge der vorhandenen Anpflanzungen. Die 3. und 4. Ziffern von rechts entsprechen der Gruppenordnungsnummer 1 bis 10. Die 1. und 2. Ziffern von rechts nummerieren einfach die Pflanzen von Ost nach West durch und geben mit Ausnahmen gleichzeitig deren Anzahl in den Gruppen wieder.
Die Einteilungen wurden folgendermaßen vorgenommen: Kernobst umfasst die Zahlenbereiche von 100 bis 300. Die Wild- und Zierformen sowie Unterlagen des Apfels bekamen die 100er Reihe zugeordnet, die Unterlagen der Birne und Quitte sowie die Ebereschen und Felsenbirnen die 200er Reihe. Sämtliches Steinobst wurde zwischen 400 bis 600 eingeordnet. Die Mandel/Pfirsich/Aprikosengruppe gehört zur 400er-Reihe, Pflaumen und Zwetschgen zur 500er-Reihe. Die Wildformen und Unterlagen der Kirschen, Pflaumen und Zwetschgen wurden den Ordnungsnummern der 600er-Reihe zugeteilt. Das Schalenobst ist unter der 700er-Reihe, das Beerenobst unter der 800er-Reihe und die Wildrosen unter der 900er-Reihe eingeordnet.
Die Pflanzen sollen soweit möglich bei Abgang ersetzt werden. Wenn dies nicht möglich ist, werden Gehölze ergänzt, die weiterhin den Grundüberlegungen entsprechen. Trotzdem soll auch hier die Möglichkeit bestehen, den Obstlehrpfad bei Bedarf weiter zu entwickeln. Vor einigen Jahren wurden überdies zwei Gehölze angepflanzt, die thematisch überhaupt nicht zum Lehrpfad passen: Maclura pomifera, Osagedorn oder Milchorangenbaum. Deren Standorte sind in den Karten und Übersichten markiert. Diesen Gehölzen wurde die 1000er-Reihe zugeordnet.
Angepflanzt wurden Gruppen von drei bis fünf oder mehreren Pflanzen, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen, oder Einzelpflanzen, die durch ihre baumartige Entwicklung ausreichend Platz benötigen.
Im Lauf der Jahre und aus Gründen der Praktikabilität wurden diverse, sich nicht bewährende Arten nicht mehr aufgepflanzt oder bestehende, abgängige Pflanzungen aufgelassen. Im Bereich Beerenobst haben sich die Brombeeren und Himbeeren als höchst unzuverlässig erwiesen, bzw. erfordern einen unzumutbaren Pflegeaufwand. Dies gilt ebenso für einige Unterlagen im Bereich des Steinobstes sowie der Schlehe. Schlehenbestände sind auf Dauer schwer zu etablieren und selbst langjährig bestehende dichte Bestände können plötzlich zusammenbrechen und verschwinden. Hier am Pflanzort hatten die lichtbedürftigen Schlehen ohnehin sehr zu kämpfen. Wangenheims Frühzwetschge, Brompton- und Ackermannpflaume befinden sich auf sehr schwierigen, steilen Standorten, sind abgängig und teilen ein ähnliches Schicksal. Die Beschilderung wurde entfernt.
Die Apfelunterlagen und weitere Pflanzen in diesem Bereich sind mittlerweile sehr überaltert, teilweise abgängig oder nicht mehr eindeutig zuzuordnen. Deshalb sind diese zur Zeit auch nicht ausgeschildert. Sie werden nach und nach ersetzt oder neue, moderne Unterlagen und andere, passende Pflanzen integriert.
Im Übrigen wurden die wissenschaftlichen Namen überwiegend so belassen, wie sie die Initiatoren 1974 recherchiert und vergeben hatten. Wenige wurden verändert und modernen Erkenntnissen angepasst. Hauptsächlich wiedergegeben und ergänzt wurden hier an dieser Stelle die früher auf den Tafeln befindlichen Informationen. Weitergehende gute Informationen und Abbildungen bietet heutzutage das Internet sowie diverse Fachliteratur.
Betreuung und Pflege
Die Pflanzen haben auf gemeindeeigenen Flächen entlang der Wege Platz gefunden. Die Gemeinden Dürnau und Gammelshausen bzw. deren Bauhofmitarbeiter kümmern sich dankenswerterweise um die Pflege der Gehölze, unterhalten die Wege, mähen und ergänzen den Bestand bei Bedarf. Die Kreisobstbauberatungsstelle des Landratsamts Göppingen gibt fachlichen Rat.